Sonntag, 16. Dezember 2012

Live von der Backfront.....Achtung, keine Anleitung...

Plätzchen backen ist so ne Sache und wenn es sich um Vanillekipferl handelt, wird es noch komplizierter. Vor allem wenn man vorher in seinem Leben noch nie gebacken hat. Also, man soll das Mehl auf die Tischplatte sieben, hallo, wenn man nur ein Teesieb hat. Na, dann schüttet man es doch gleich ungesiebt auf den Tisch. Dann eine Kuhle bilden und Zucker, Vanillezucker und Eigelb in die Kuhle und dann das Ganze mit einem Teil des Mehles verkneten. Ja, aber wie denn, wenn man nur ein kleines Häufchen Mehl vor sich hat. Verzweiflung macht sich breit. Tja, dann wird halt mal geknetet, was rauskommt sind lauter Teigbatzen. Sieht etwas ulkig aus, aber es geht weiter im Text. Butterklumpen sind jetzt mitten unter den Teigbatzen und gemahlene Mandeln und irgendwie rutscht mehr von dem Zeug vom Tisch runter als das es sich miteinander verbindet und sich die Frage stellt: Wieso wird das nicht geschmeidig? Das Ende naht......jetzt schon......Verzweiflung.........was soll ich tun.......er wird ja nicht mal glatt.....wie soll er dann kleben......es fällt auseinander....Hilfeee. So, nun komme ich ins Spiel, nicht mehr nur als Beobachter und Livereporter sondern als Teigkneter, und siehe da, er wird. Tatsächlich, es funktioniert also doch. Nun ist es ein schöner Teig und ich ziehe mich wieder in meine Reporterkabine zurück, bin trotzdem nah am Geschehen. Ich habe natürlich eine kleine Kostprobe genommen, der Teig schmeckt ganz gut, wie die Plätzchen werden, nun man weiß es nicht. Jetzt werden die, für Vanillekipferl typischen, Röllchen geformt, wobei mir schon wieder Teigfetzen bedenklich nahe kommen. Bei der Teigmenge kann sich das nur um Stunden handeln, irgendwie werden die Röllchen immer größer. Böse Blicke treffen mich weil es mich so amüsiert, ich halte mich für einen Augenblick dezent zurück. Die anfängliche Halbmondform hat sich nun schon in eine Hufeisenform gewandelt. So, zwei Bleche sind gefüllt, mit Hufeisen, jetzt gehts ab in den Ofen für etwa zehn Minuten. Das Backbuch ist schon alt, also , will sagen, die Beschreibung versteht keiner, nun ja, ständige Beobachtung ist angesagt und warten bis sie hellgelb sind. Wie sollen sie sein? Hellgelb? Aha, okay. In den 60ern waren Vanillekipferl also noch hellgelb. Der Ofen wird zum Fernseher, nur das Bild ist sehr dunkel. Ist in dem Ofen vielleicht eine Birne kaputt? Warten, beobachten, hoffen. Hoffentlich werden sie was. Da man die heissen (autsch) Kipferl nach dem Backen noch in Puderzucker wälzen muss, werden diesbezüglich Vorbereitungen getroffen. Eine Löffelspitze Puderzucker für drei Bleche, mmh, das reicht doch nie, also kommt mal gleich die halbe Packung zum Einsatz, damits auch wirklich genug ist, vorsichtshalber. Sieben macht ja auch so viel Spaß. Mittlerweile befindet sich der Mount Everest auf dem Teller, genug für zehn Bleche! So, das erste Blech ist draußen, jetzt das Wälzen. Und siehe da, die ersten Hufeisen, äh, entschuldigung, Vanillekipferl sind fertig. Und sie schmecken tatsächlich, genau wie Vanillekipferl schmecken sollten.....richtig gut. Und auch der Mount Everest schmilzt zur Zugspitze und dann zum Hügelchen und verschwindet letztendlich ganz. Das Erstlingswerk ist vollbracht und das sogar mit Erfolg. Also auf zu den nächsten Plätzchen..., bevor das Schlachtfeld beseitigt wird.

2 Kommentare:

  1. Hab' mich koestlich amuesiert. Aber ich muss sagen, die Kipferl schauen doch ganz gut aus. Macht mal weiter so. Liebe Gruesse - Ilona

    AntwortenLöschen
  2. Ach, was habe ich bei der Backbeschreibung gelacht!!! ICH habe mir Vanillekipferl schenken lassen :) hykee

    AntwortenLöschen